Feeds:
Beiträge
Kommentare

Posts Tagged ‘dokhyi-legenden’

Do-Khyi – Die moderne Legendenbildung

Sie interessieren sich für einen Do Khyi?

Sicher werden Sie sich versuchen im WWW zu informieren.

– in Ermangelung an deutschsprachigen Büchern über die Rasse die einzig scheinende, endlose Informationsquelle, welche auch gleich Kontakte vermitteln kann – und will.

Schon die Suchbegriffe zeigen ein Dilemma: Do Khyi, Dokhyi oder Do-Khyi. Aber auch Tibetdogge, Tibet Dogge oder Tibet-Dogge. Weiter führt die Suche dann über die Begriffe: Tibet-Mastiff, in allen Schreibweisen oder auch Tibetanischer Mastiff, Tibetischer Hirtenhund.

Um vollends Verwirrung zu verursachen, kann der Interessierte auch vom „Tsang Khyi“ und vom „Lion-type“ und „Tiger-Type“ lesen.

Gibt es eine andere Hunderasse bei welcher so viele unterschiedliche Begriffe verwendet werden?

Wie sieht es aus mit den Informationen, welche wir über diese vielen Bezeichnungen finden. Sind das realistische Informationen, welche dem Hund, der Rasse und späteren Haltern dienen?

Sind Do Khyi tatsächlich „ruhige, familienfreundliche“ Hunde, wie man es in Anzeigentexten im WWW finden kann?

Ist der Do Khyi ein „sehr wachsamer Familienhund“? Was bedeutet das? Er ist „ausgeglichen und ruhig“ kann man lesen, „ausgestattet mit vielen guten Vorzügen und Eigenschaften“

Man findet aber auch, dass der Do Khyi „sehr wachsam ist und seine Umgebung auch wenn er schläft nicht aus den Augen lässt“.

„Eignet sich als Familien- und Wachhund“ und dann erfährt man, „dass sein Ausdruck auch darüber hinweg täuschen kann, dass ihm nichts entgeht“…

Wie stellt man sich das vor, wenn man derartige Informationen liest, über einen Hund?

Welchen Eindruck über den Do Khyi bekommt man vermittelt wenn man entdeckt, dass er eine „tiefe und schallende Stimme hat, die er nur benutzt wenn es nötig ist“? Man entdeckt auch noch, dass ein Do Khyi „draußen auf seine ihm eigene Art aktiv ist, aber im Haus ruhig“

Ist der Do Khyi eine wirkliche Alternative zu anderen Hunderassen, wie Labrador, Golden Retriever, Berner Sennenhund oder Neufundländer. Eine Alternative im Sinne von Wechseln. Bietet er sich alternativ dazu an?

Ist ein Labrador „sehr wachsam bei Dämmerung und Nacht, wird dann ab und zu –lästig- und könnte damit die Nachbarn stören“

Mit was denn?

Das sind viele Umschreibungen für ein Verhalten eines Herdenschutzhundes. Warum nennt man den Do Khyi und sein Verhalten nicht beim Namen?

Ein Do Khyi ist ein Herdenschutzhund. Diese sind für Kinder nur „bedingt“ geeignet und diese sind territorial veranlagt.

Das heißt ihre Haupteigenschaft, für welche sie in Tibet und den angrenzenden Staaten entstanden sind und gehalten wurden ist die „Eigenschaft des Wachens, des lautstarken Meldens von allem was ihnen fremd ist, nicht zur Gruppe gehört, welche der Hund kennt und dieses Verhalten verstärkt sich ab Einbruch der Dämmerung noch.“

Kurz: Ein Do Khyi auch Tibet Dogge oder Tibet Mastiff genannt – Bellt – und er bemerkt alles womit er nicht in seiner Welpen- und Jugendzeit vertraut gemacht wurde!

Wie es die Art der Herdenschutzhunde ist liegt er gerne an einem strategisch günstigen Platz, von welchem aus er alles in seinem Umfeld im Blick haben und überwachen kann.

Das kann auch ein Hügel sein. Nur, hat er etwas entdeckt – ist er ebenso schnell vor Ort, am hoffentlich vorhandenen stabilen und hohen, Zaun bellt weiter und wehrt…

Ruhig ist ein Do Khyi also nicht zu bezeichnen. Möglich, dass das eine hohe Duldsamkeit bezeichnet, eine hohe Reizschwelle, die diese Rasse unzweifelhaft auszeichnet, so wie alle Herdenschutzhunde.

Also doch für die Familie geeignet?

Duldet dieser Hund von Kindern alles, wie der Eindruck beim Informieren im WWW entstehen könnte?

Herdenschutzhunde sind für Familien mit Kindern „bedingt geeignet“; so wird das in der Fachlektüre, in vielen Büchern über Herdenschutzhunde, auch Hirtenhunde genannt beschrieben.

Warum bedingt?

Ein Herdenschutzhund und damit auch der Do Khyi ist loyal, vertraut nur mit seinen „innersten Familienmitgliedern“. Alles was für ihn fremd ist in der Familiengruppe, wird von ihm „geduldet“ aber nicht unbedingt bedingungslos akzeptiert und geliebt. Er rechnet zum Beispiel die Schwiegereltern nicht unbedingt mit zum inneren Bereich seiner Gruppe, nur weil er sie im Jahr ein paar Mal sieht.

Wollen Ihre Familienmitglieder einen Hund zum Spielen, wollen Ihre Kinder mit gleichaltrigen Kindern, welche zu Besuch kommen durch das Haus toben? Dafür ist ein Herdenschutzhund nur bedingt geeignet, schon aufgrund seiner Größe, seiner fehlenden Bereitschaft Ball- und Beutespiele auszuführen, für Raufspiele mit Kindern ist kein Hund geeignet.

Wie jeder andere Hund, muss auch ein Do Khyi und Kinder ständig beaufsichtigt werden. Ist Kinderbesuch im Haus, dann noch wesentlich aufmerksamer. Der Hund könnte bei Kinderstreitigkeiten zugunsten seines „inneren Rudelnachwuchses“ schlichtend bis erziehend dazwischen gehen. So muss man das sehen!

Für aufregende Kindergeburtstagsfeiern, Radtouren, Ausflüge mit Ziel, Badeaufenthalte und viele Familienaktivitäten welche Kinder benötigen ist ein Do Khyi nicht geeignet. Selbst Ball spielen kann man mit diesem Hundetyp vergessen.

Zweifelsohne aber ist der Do Khyi ein Hund, welcher immer mit enger, ständiger Anbindung an seine menschlichen Bezugspersonen (Begriff Familie?) leben sollte. Er ist also auch für eine ausschließliche Garten-/Grundstück- oder gar Zwingerhaltung, als Wachhund für gewerbliche Gelände ohne menschliche Aufsicht und Anbindung ungeeignet!

Er ist als Familienhund nur bedingt – und als ausschließlicher Wachhund – auch wenn manches was man im WWW so findet darauf vielleicht hindeutet – absolut nicht geeignet. Aber er wird Bellen!

YarlungTsangpo

© tibimaxe.de


Read Full Post »